Hintergrund. Die Bewegungsfreiheit der Kopfgelenke bildet eine wichtige Voraussetzung für eine ungestörte sensomotorische Entwicklung, weshalb eine frühzeitige Diagnostik möglicher Dysfunktionen von Bedeutung ist. Um Säuglinge bei einer segmentalen Untersuchung nicht unnötigen Reizen auszusetzen, wurde mit der „initialen Gelenkspieluntersuchung (iGu)" ein angepasstes Untersuchungsverfahren entwickelt.
Ein Ziel war es, Befunde dieses Untersuchungsverfahren durch die Konstruktion eines Scores (Punkteinteilung) statistisch verwertbar machen zu können. Der Score soll als Instrument zur Beurteilung der Funktionalität der Kopfgelenke von Säuglingen dienen.
Studiendesign. Neben der Scorekonstruktion steht die Bestimmung Interraterreliabilität (Übereinstimmung der untersuchenden Ostepathen) im Vordergrund. Das heißt, dass die Übereinstimmung der Ergebnisse zweier Kinderosteopathen bei der Untersuchung der Kopfgelenke von 44 Säuglingen ermittelt wird.
Methodik. Bei der Scorekonstruktion wurde jede Bewegungsrichtung der Kopfgelenke berücksichtigt. Genauer gesagt wurde jeder Bewehungsrichtung der Segmente C0/C1, C1/C2 und C2/C3 ein Item zugeordnet.
Das jeweilige „initiale Gelenkspiel (iG)" wurde in drei Urteilskategorien eingestuft. Differenziert wurde ein freies, eingeschränktes und nicht mögliches iG. Zwei auf Kinderbehandlungen spezialisierte Osteopathen untersuchten an 44 Probanden (im Alter von der 5. bis 25. Lebenswoche, Median: 11,29) das iG an den vorgegebenen Segmenten.
Ergebnisse. Vereinfacht dargestellt wurde mit der iGu wurde ein Verfahren entwickelt, das sich als praktikabel erwiesen hat. Die als gut zu wertenden Übereinstimmungsraten bestätigen die Reliabilität (Zuverlässigkeit) des Scores und des Untersuchungsverfahren. Weitere Entwicklungsschritte wie eine Faktorenanalyse sind notwendig. Die Relevanz der iGu ist mittels zusätzlicher Korrelationsanalysen (Wechselbeziehungsanalysen) mit validierten Scores herauszustellen.