Der Fall

Im osteopathischen Praxisalltag gilt es, den Schmerzangaben des Patienten auf den Grund zu gehen. Näher nachgefragt, stellt sich bei dem männlichen Patienten, der 43 Jahre alt ist, heraus, dass er Schmerzen an der Knieinnenseite hat, die vorrangig während und nach einer belastenden Situation auftreten. Die Beschwerden seien seit drei Wochen vorhanden und waren niemals zuvor aufgetreten. Es bestehen keine bekannten Vorschädigungen des Knies und auch nicht der angrenzenden Gelenke.

Sicherheitstests

In der osteopathischen Untersuchung ist der Ausschluss von etwaigen Gegenanzeichen für eine Behandlung, wie akuter knie untersuchungEntzündungsprozesse, integriert. Über spezifische Tests wird eine Schädigung des Meniskus abgegrenzt.

Osteopathische Untersuchungsergebnisse

Weil keinerlei Gegenanzeichen vorliegen, wird tiefergehend untersucht und eine Ursache-Folge-Kette erstellt. Im beschriebenen Fall liegen Bewegungsstörungen bestimmter Fußwurzelknochen vor, die eine Beckenfehlstatik und eine Blockade des 4. Lendenwirbels bewirken.

Zwischen dem 4. und 5. Lendenwirbel hat ein Nerv seinen Ursprung, der Ausläufer bis an die Innenseite des Knies hat. Die Blockade sorgt für eine erhöhte Spannung in den Gewebestrukturen und lässt diese auf die Belastung gereizt reagieren.

Behandlungsstrategie

mobilisation fuUm diesen Patienten zu helfen, muss einerseits eine bestmögliche Mobilität der Fußwurzelknochen wiederhergestellt werden. Um die Beckenstatik zu korrigieren, ist die Blockade des 4. Lendenwirbels zu lösen. Das Lösen dieser Blockade hat einen entspannenden Effekt auf die Gewebestrukturen der Knieinnenseite. Abschließend sorgen lokal am Knie ansetzende Mobi-lisationstechniken für eine bessere Durchblutung der umliegenden Kapsel, Bänder und Muskeln.

 

Langzeitfolgen bei Nichtbehandlung

In Folge der erhöhten Druckbelastung der Knieinnenseite, aufgrund der vorhandenen Fehlstatik, kann ein vermehrt ausgeprägter Verschleiß entstehen. Die betroffenen Strukturen könnten der Meniskus und im weiteren Verlauf der Knorpel sein, was in einer lokal ausgeprägten Arthrose münden könnte. Der beschriebene Verlauf ist abhängig von der Belastung und dem Zeitpunkt einer therapeutischen Intervention.

Das Prinzip

Ein osteopathisches Prinzip, dass sich Funktion und Struktur einander beeinflussen, spiegelt dieses Fallbeispiel wider. Die ursprünglich funktionellen Beschwerden, also die Knieschmerzen basierend auf der Fehlstatik, drohen zu einem strukturellen Problem zu werden. Was absolut vermieden werden sollte, da die Strukturen dann nachhaltig beschädigt wären.

Sinnvoll ist daher, bereits mit einer Behandlung in der Phase der funktionellen Beschwerden anzusetzen.

Aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass in der Benennung der beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete selbstverständlich kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen kann. Die Anwendungsgebiete beruhen auf Erkenntnissen und Erfahrungen in der hier vorgestellten Therapierichtung (Osteopathie) selbst. Nicht für jeden Bereich besteht eine relevante Anzahl von gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen, d.h. evidenzbasierten Studien, die die Wirkung bzw. therapeutische Wirksamkeit belegen.