Was ist ein Karpaltunnelsyndrom?
Ein Karpaltunnelsyndrom ist das häufigst vorkommenste Nervenkompressionssyndrom. Im Handgelenk bilden die Handwurzelknochen und ein Band (Karpalband) einen Tunnel durch den Sehnen und Nervenstränge hindurch laufen. Eine Einengung dieses Tunnels oder eine Volumenzunahme führt zur Reizung eines bestimmten Nervs.
Ursachen
Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Handgelenksverletzungen, Brüchen, Sehnenscheidenentzündungen, Stauungen bei einer Schwangerschaft, Verschleißerscheinungen, Geschwülste bis hin zu Überbeanspruchungen der Handgelenke bei der Arbeit oder im Sport.
Symptome
Das klassische Erscheinungsbild zeigt sich durch Kribbeln oder Taubheit am Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Ein Auftreten der Symptome kann in Ruhe, bei Belastung und in der Nacht wahrgenommen werden. In bestimmten Positionen des Handgelenks, wie beim Fahrradfahren, werden die Symptome verstärkt.
Spätfolgen
Ein unbehandeltes Karpaltunnelsyndrom führt im Einzelfall zu einem Schwund der Daumenballenmuskulatur und damit zu erheblichen Beeinträchtigungen der Greiffunktion.
Diagnose
Hinweise ergeben sich durch die typische Symptomatik. Ein Neurologe kann einen Verdacht durch die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit des betroffenen Nervs erhärten.
Auszuschließen sind andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome auslösen können, wie beispielsweise ein Bandscheibenvorfall, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Rheuma und andere.
Therapie
Die Therapie ist eine nichtoperative (konservative) und operative Therapie zu unterteilen.
Bei der konservativen Therapie wird schulmedizinisch mit entzündungshemmenden Medikamenten gearbeitet, um möglichen entzündlichen Prozessen im Bereich des Karpaltunnels entgegen zu treten. Besteht eine Schwellung auf Basis einer Sehnenscheidenentzündung, bietet eine Cortisoninjektion (das Spritzen eines abschwellenden Medikaments) eine Therapieoption.
Zur Verbesserung des Nervenstoffwechsels ist die Verabreichung von Vitamin B6 zu erwägen.
Eine Lagerungsschiene, die nächtlich getragen wird, soll das Einnehmen symptomauslösender Positionen vermeiden.
Osteopatische Behandlungsansätze liegen, abhängig vom Befund, in einer Verbesserung des lympathschen und venösen Abfluss. Eine Mobilisation möglicher Bewegungsverluste von Handwurzelknochen zielt darauf ab, Kompression auf den Karpaltunnel zu reduzieren.
Die operative Therapie wird entweder konventionell oder endoskopische ausgeführt. Bei der konventionellen Operation wird in Verlängerung der Lebenslinie ein 5 cm langer Schnitt vorgenommen. Während bei dem endoskopischen Eingriff durch eine bleistiftdicke Eintrittsstelle operiert wird. Bei beiden Varianten wird das Karpalband (bildet die Unterseite des Karpaltunnels) durchtrennt.
Aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass in der Benennung der beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete selbstverständlich kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen kann. Die Anwendungsgebiete beruhen auf Erkenntnissen und Erfahrungen in der hier vorgestellten Therapierichtung (Osteopathie) selbst. Nicht für jeden Bereich besteht eine relevante Anzahl von gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen, d.h. evidenzbasierten Studien, die die Wirkung bzw. therapeutische Wirksamkeit belegen.